DESTINY. Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden, schließlich stammt das Spiel von Bungie, also den Halo-Schöpfern. Da kann doch eigentlich nichts schief gehen, oder? Im Grunde nicht, schließlich steht auch Activision hinter dem Projekt und im großen und ganzen spricht auch dies für Qualität. Aber als Gamer sollte man generell vorsichtig sein, wenn Spiele bereits im Vorfeld dermaßen gehypt werden, wie es bei DESTINY der Fall war. Kurioserweise ist bis zum tatsächlichen Release am 09.09.14 auch nicht so richtig klar gewesen, was DESTINY überhaupt sein will – ein Shooter? ein RPG? Jeder gefragt wurde sagte etwas anderes und dem entsprechend waren auch die Erwartungen sehr breit gestreut. Unser Rezensionsexemplar erreichte uns erst nach dem Release des Spiels, dies ist eigentlich immer ein schlechtes Zeichen und zeugt meistens davon, dass der Publisher keine Testberichte, aus Angst vor schlechten Wertungen, vor dem ersten Verkaufstag veröffentlicht haben möchte. Ob dies auch auf DESTINY zutrifft, verraten wir euch in unserem Test!

Die Geschichte hinter DESTINY ist leider sehr schnell erklärt. In 700 Jahren wird die Menschheit das gesamte Sonnensystem besiedeln. Bis es zu einem interplanetaren Zwischenfall kommt. Dieser wurde von Aliens ausgelöst und hat die komplette Auslöschung der Menschheit zur folge. Okay, nicht die gesamte Menschheit, es gibt ein paar überlebende, die als „Hüter der Menschheit“ nach Rache sinnen. Einen dieser Hüter übernimmt der Spieler, welchen ihr euch in dem Charakter-Editor zusammen basteln könnt. Hierbei sei allerdings gesagt, dass die Auswahlmöglichkeiten recht überschaubar sind. Die optischen Möglichkeiten machen im Spiel selbst sowieso keinen Unterschied, einzig die Auswahl der Klasse (Titan, Hunter oder Warlock) wirken sich auf den spielerischen Bereich aus.
Was DESTINY nun von dem herkömmlichen SciFi-Shootern unterscheidet sind viele Elemente die aus dem Rollenspiel-Genre übernommen wurden. Ihr könnt euren Charakter „aufleveln“, mit neuen Skills ausstatten und natürlich neue Ausrüstung und Waffen in der Spielwelt finden. Der Gag dabei ist ein wenig die Spielansicht. Während ihr in den Missionen in First-Person-Manier unterwegs seid, seht ihr euren Charakter im Tower (der Hauptbasis) in der Third-Person-Ansicht. Im Tower selbst trefft ihr auf viele menschliche Weggefährten, mit denen ihr in die Missionen ziehen könnt. Aber auch Ausrüstung könnt ihr hier erwerben. Der Aspekt der DESTINY von allen anderen MMOs unterscheidet sind eure Mitstreiter. Nicht nur im Tower seht ihr eine Vielzahl an menschlich gesteuerten Weggefährten, auch in den einzelnen Missionen bspw. auf der Erdoberfläche können euch immer wieder ein paar menschliche Hüter über den Weg laufen. Ihr könnt euch diesen anschließen und so gemeinsam auf Gegnerjagd gehen oder ihr wartet einfach ein paar Momente und erledigt die Missionen alleine (dies ist möglich, da die Gegner wieder selbstständig spawnen). Das Problem an dem ganzen ist die Gegnerjagd. Jede Mission ist exakt so aufgebaut, zwar wird die Aufgabe immer etwas anders benannt, aber im Grunde müsst ihr nun Gegner killen. Falls ihr die Beta bereits gespielt haben solltet, Glückwunsch! Ihr habt bereits das meiste gesehen…Und diese Eintönigkeit im Aufgabendesign führt dazu, dass auch die Story sehr schwach bleibt. Die relativ offene Spielwelt bietet zwar viele Möglichkeiten, aber einen Handlungskonstrukt mit Tiefgang, wie man es bspw. von HALO gewöhnt war gibt es nicht. Knapp 25 Story-Missionen gibt es, wenn man sie den so benennen möchte. Danach sollte euer Charakter Level 20 erreicht haben und dann kann die Jagd nach besserer Ausrüstung und Waffen beginnen, schließlich habt ihr dann alle Missionen abgeschlossen.

Technisch macht DESTINY dagegen eine hervorragende Figur. Das Gameplay ist gelungen, die neuartige Menüführung (ihr bewegt mit dem Stick eine Art Mauszeiger) ist eingängig und funktioniert klasse. Da das ganze Spiel ein reiner Online-Shooter ist und ihr ständig Online sein müsst, kann man von Glück sprechen, dass es bisher keine ernstzunehmenden Serverprobleme gab. Natürlich Kann es einmal vorkommen, dass ihr aus einem Spiel fliegt, aber damit hat ja jedes Online-Spiel zu kämpfen. Grafisch macht DESTINY einen hervorragenden Eindruck und zählt ohne Zweifel zu einem der schönsten Titel auf der XBOX One. Allerdings ist die Anzahl der Schauplätze etwas gering und somit auch die optische Abwechslung, aber dies ist schon Kritik auf sehr hohem Niveau. Die musikalische Untermalung und die Soundeffekte sind erstklassig. Die deutsche Synchro ist okay, aber die englische ist deutlich besser. An dieser Stelle muss ich noch einmal Kritik anbringen. Alle Versionen von Destiny haben neben der deutschen auch die englische Tonspur an Board. Das Problem bei der XBOX One-Version ist allerdings, dass ihr keine Möglichkeit habt im Menü die Sprache umzustellen. Eure einzige Möglichkeit liegt darin, die Sprache der Konsole umzustellen. Warum ist dies so umständlich?!

Neben den genannten Hauptspielmodus ist auch noch ein Multiplayerpart dabei, bei dem ihr gegen andere menschliche Gegner antreten könnt. Hierbei ist es möglich weitere Gegenstände zu sammeln und auch der Levelaufstieg ist deutlich leichter und schneller als in dem Hauptmodus.

Für die Zukunft hat Bungie bereits weitere Missionen und Herausforderungen angekündigt. Es gibt bspw. bereits einen Season Pass, der zwei DLCs erhalten soll. Vielleicht gelingt es Bungie bei denen Abwechslungsreiche Missionen und eine abwechslungsreiche Story einzubauen…