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Homefront – The Revolution REVIEW

veröffentlicht am

2011 überraschte THQ mit dem Shooter HOMEFRONT. Überraschend war vor allem das Setting, samt der Story. So hat dort China die USA besetzen können und als Spieler war man Teil eines Teams, die Besetzer niederzuringen. Soweit so gut, die Geschichte war interessant, ohne Zweifel etwas neues, aber das Potenzial wurde nicht ausgeschöpft. Dies war letztendlich auch die Beschreibung für das gesamte Spiel, da weder die technischen Begebenheiten, noch das Gameplay vollends überzeugen konnten. Trotz der daraus resultierenden gemischten Bewertungen hat sich THQ entschlossen an einem Nachfolger zu arbeiten. Das Ende von THQ führte dazu, dass 2013 die Rechte an HOMEFRONT von Crytek aufgekauft wurden. Als Crytek selbst ein Jahr später in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, gaben sie die Franchise weiter an Koch Media, bzw. die Tochterfirma Deep Silver. Dort haben sich die Dambuster Studios in Nottingham mit der Entwicklung befasst. Diese Odyssee führte letztendlich dazu, dass weder der Release 2015, noch die XBOX One Beta-Phase 2015 eingehalten wurden. So konnte die Beta erst im Februar 2016 beginnen und der Release ist erst Ende Mai 2016 erfolgt.

Hat dieses hin und her dem Franchise geschadet? Oder kann Deep Silver mit HOMEFRONT – THE REVOLUTION einen Überraschungshit landen? Wir verratene es euch in unserem Test!

Obwohl es sich bei HOMEFRONT – THE REVOLUTION um den direkten Nachfolger zu HOMEFRONT aus dem Jahre 2011 handelt, gibt es keine direkten Anknüpfungspunkte. Weder wird die Geschichte weiter erzählt, noch werden die Anfänge geschildert. Es handelt sich hierbei viel mehr um eine Parallel-Welt. So baut die Story auf dem starken Wachstum des Silicon River in Nordkorea auf. Nicht das Silicon Valley gilt als Hightech-Standort, sondern nun hat Nordkorea seit 1970 das Sagen in der Technologie. Somit wird in den USA jedes Gerät und sogar jede Waffe aus Nordkorea importiert, allesamt hergestellt von einer Firma (die in der Einleitung ein wenig an Apple erinnert). Als die USA dann langsam in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten, hat Nordkorea ein Backdoor, welches sich in allen Waffen und Technik-Applikationen befindet aktiviert und somit die Kontrolle ergreifen können. Lange Rede, kurzer Sinn: wir schreiben das Jahr 2029, die USA sind von Nordkorea besetzt. Der Freiheitswille der USA ist ungebrochen und es wird eine Revolution angezettelt, in der ihr als Spieler eine entscheidende Rolle spielen sollt.

Die Geschichte spielt in Philadelphia. Ihr könnt euch in der Stadt in Open-World-Mariner frei bewegen. Eine Vielzahl an Gegenständen, die ihr nutzen oder verkaufen könnt, sind in der Stadt zu finden. Darüberhinaus gibt es einige Haupt- und Nebenmissionen, die ihr in Open-World-Shooter bekannter Manier aktivieren könnt.

Die Story von HOMEFRONT war vor fünf Jahren ungewöhnlich, vielleicht sogar absurd, aber dennoch interessant und nicht ganz abwegig. China konnte man ich als Gegenpart durchaus vorstellen, schließlich sind nahezu alle unseren technischen Geräte Made in China. Warum die Entwickler nun Nordkorea als Gegenpart auserkoren haben ist fraglich und eine Identifikation mit der Geschichte gestaltet sich so als extrem schwierig. Ansonsten erinnert der Aufbau der Open-World an viele bekannte Shooter, man könnte sagen man hat sich an einigen Ideen der Konkurrenz bedient… Leider bleibt im Bereich Story nur zu sagen, dass das Potenzial wie auch schon beim Vorgänger nicht ausgeschöpft wurde. Und tatsächlich die „Nähe“ des Vorgängers sogar vermissen lässt.

Spielerisch versucht HOMEFRONT – THE REVOLUTION einen anderen Weg zu gehen. Anders als in anderen Games ist man nicht in der Lage mit Waffengewalt gegen die Übermächtige nordkoreanischen Besatzung anzukommen. Der Revolutions-Faktor soll hier genutzt werden, somit stehen Fallen, DIY-Waffenupgrades oder ähnliches zur Verfügung. Tatsächlich können die Waffen der Gegner nicht genutzt werden, da diese mit einem Biosensor an die „Nutzer“ gekoppelt sind. Ein wichtiger Aspekt ist tatsächlich auch der Rückzug. Normalerweise gibt es in anderen Shootern nur den Weg nach vorne, anders sieht es in diesem Fall aus. Da wie schon beschrieben, die Waffengewalt, Panzerung etc. der Gegner übermächtig ist, bleibt es häufig nur über den Rückzug anzutreten und die Gegner durch Überraschungsmomente oder Fallen zu besiegen.

Das Tempo des Spieles ist insgesamt etwas geringer als bei der Konkurrenz. Auch dies hat die gleichen Gründe, wie die oben genannten Punkte, aber tatsächlich ist dies auch gut so, da die eigene Panzerung deutlichste weniger standhaft ist wie man es aus anderen Spielen gewöhnt ist.
Insgesamt ist das Gameplay solide, aber auch nicht mehr. Einige Besonderheiten und Innovation wurden versucht in das Spiel einzubringen, aber wie auch schon bei der Story wurden einige Dinge nicht zu Ende gedacht und konsequent genug umgesetzt.

Die technische Komponente des Spiels schließt sich leider nahtlosen den vorherigen beiden Punkten an. Grafisch wurde nach der enttäuschenden Beta-Phase noch einmal nachgelegt und die Grafik sieht jetzt wirklich sehr gut aus. Dann kommt aber das große ABER! Die bessere Grafik wurde sich anscheinend dadurch erkauft, dass die Framerate in den Keller geht. Ein Day-One-Patch sollte diese Probleme beheben, aber vollständig ist dies nicht gelungen. An manchen Stellen greift diese Problematik tatsächlich in den Spielverlauf ein, weil man in bestimmten Momenten nicht mehr Herr der Lage werden kann.

Die Akustik ist dagegen sehr gut gelungen. Ein guter Soundtrack, gute Synchronisationen und gute Soundeffekte. Es gibt nicht all zu viel zu meckern, ausser das an einer Surround-Analge die Stimmen deutlich zu leise sind, speziell im Vergleich zu den Soundeffekten. Dies kann aber letztendlich über das Menü manuelle etwas korrigiert werden.

Es gibt einen Online Ko-Op-Modus mit dem ihr insgesamt zu viert einige spezielle Missionen erfüllen könnt. Diese sechs Missionen bieten leider einen belanglosen Storyzweig und bieten auch nicht sonderlich viel Spielzeit (es können verschiedene Schwierigkeitsgrade gewählt werden).

Die Entwickler haben noch weitere KoOp-Missionen als DLC angekündigt, die bereits im Juni erscheinen sollen. Weiterhin soll es auch Singleplayer-Missionen in DLC-Form geben. Insgesamt sind aktuell drei Pakete geplant, zwei für 2016 und ein weiteres für Anfang 2017.

 

BEWERTUNG

Spielmodi
70 %
Grafik
65 %
Sound
75 %
Gameplay
70 %
Multiplayer
60 %

FAZIT

Abschließend bleibt für mich zu sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin. Ich fand HOMEFRONT für die 360 „damals“ ziemlich interessant und habe mich demnach sehr auf den Nachfolger gefreut. Deswegen ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum nicht einfach die Geschichte aus dem Vorgänger weitergesponnen wurde bzw. in eine weitere Stadt verlegt wurde. Meiner Meinung nach wäre dies deutlich interessanter gewesen. Ein Lob muss man eigentlich dafür aussprechen, dass man die Wandlung auf eine Open-World gewagt hat. Dies ist insgesamt auch gelungen, aber ein paar Innovationen hätte man schon versuchen können einzubauen. Im Gameplay-Bereich wurde dies ohne Zweifel versucht, indem man den Revolutions-Aspekt eingebaut und auch umgesetzt hat. Aber auch hier fehlt die nötige Konsequenz. Technisch muss man fast von einem Debakel sprechen. Im Jahre 2016 darf es eigentlich nicht mehr sein, dass ein Spiel auf den Markt kommt, welches selbst nach dem Day-One-Patch, noch dermaßen und Framerateproblemen leidet.Zwar bleibt die Hoffnung, dass die Entwickler mit einem weiteren Patch die nötige Stellschraube zur Optimierung finden, aber wer weiss wann und ob überhaupt. Deswegen überwiegt letztendlich die Enttäuschung. Dem Spiel hätten ohne Zweifel noch ein paar Monate Entwicklungszeit gut getan, aber vermutlich wollte man die Konkurrenz im Herbst bzw. zu Weihnachten meiden…

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