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Gotham Knights REVIEW

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Sieben Jahre sind mittlerweile vergangen, dass wir Gotham City als Batman von diversen Schurken befreien mussten. BATMAN: ARKHAM Knight ist seinerzeit 2015 veröffentlicht worden und schloss die ARKHAM-Storyline, die aus insgesamt vier Spielen (drei von den Rocksteady Studios und eines WB Games Montreal entwickelt), ab. Mit GOTHAM KNIGHTS betreten wir nun wieder Gotham City, aber es hat sich doch einiges im Vergleich zu den vorherigen Spielen geändert. Da die Rocksteady Studios zur Zeit mit der Entwicklung von SUICIDE SQUAD: KILL THE JUSTICE LEAGUE beschäftigt sind, hat WB Games Montreal die Entwicklung übernommen. Neben BATMAN: ARKHAM ORIGINS haben sie auch diverse DLCs für BATMAN: ARKHAM KNIGHT entwickelt. Expertise sollte also genug vorhanden sein, sollte man zumindest meinen. Mutig ist das Konzept allemal: in einem Gotham City nach dem Tod von Batman übernimmt ihr entsprechend nicht den dunklen Rächer, sondern seine „Familie“: Nightwing, Batgirl, Robin oder Red Hood. Ob dieses Konzept aufgehen kann? Wir verraten es euch in unserem Test!

Das Game beginnt mit einer sehr langen Eröffnungssequenz, in der ihr sehen könnt, wie Batman gegen seinen Erzfeind Ra’s al Gaul kämpft. Dieser epische Kampf endet mit der Entscheidung Batmans sich zu opfern um Ra’s al Gaul endgültig zu besiegen. Kurz nach dem Kampf treffen in der völlig zerstörten Bathöhle Nightwing, Batgirl, Robin und Red Hood ein, aber sie können Batman nicht mehr retten. Nach der Beerdigung entdecken sie Hinweise auf Batmans letzten Fall, den sie natürlich lösen wollen…

Und das ist auch im großen und ganzen das Story-Konstrukt das GOTHAM KNIGHTS zu bieten hat. Während der Hauptstory trefft ihr auf viele altbekannte Bösewichte wie Harley Quinn oder Mr. Freeze, viele weitere Nebencharaktere vermitteln teilweise bekannte Vibes der ARKHAM-Reihe. Aber so wirklich tiefgründig oder abwechslungsreich wird die Story leider nie. Dies liegt auch an dem teilweise recht eintönigen Leveldesign. Die Aufgaben wiederholen sich zu häufig und stellen zu wenig Abwechslung dar. Wenn ihr bspw. auf euren nächtlichen Patrouillen unterwegs seid, entdeckt ihr Verbrechen die in der Stadt begangen werden: eine Geiselnahme, Bombenattentate, Überfälle etc. Eure Aufgabe hierbei? Prinzipiell einfach nur eure Gegner zu verdreschen. Das ganze ist wenig tiefgründig und eben auch repetitiv, da zwar die Missionstitel andere sind, aber in Wirklichkeit der Ablauf doch identisch ist. 

In den Hauptstorymissionen wird es dann etwas abwechslungsreicher, da bspw. noch Detektivelemente eingebaut wurden. So muss man quasi in Point-to-Click-Manier einen Schreibtisch untersuchen und einen Code mit dem passenden „Auslöser“ in Verbindung bringen. Das ist zwar eine Abwechslung im Spielverlauf, aber auch ohne jegliche tiefe und artet schnell in Try and Error aus. Auch zu hinterfragen ist die Konzeption der einzelnen Missionen. Warum müssen alle Missionen möglichst weit vom Glockenturm – eure Zentrale nachdem die Bathöhle zerstört wurde – entfernt liegen? Zu Fuß kann man die großen Distanzen quasi nicht zurücklegen, aber euer Greifhaken ermöglicht euch dagegen über die Häuserschluchten von Gotham zu „fliegen“. Auch das Batcycle kann gerufen werden und besitzt auch als einziges Gadget ein passables GPS um den Zielort zu erreichen. Dafür geht die Framerate auf dem Batcycle in die Knie – dazu später mehr. Generell ist Gotham City mit mehr Leben gefüllt, als es in BATMAN: ARKHAM Knight der Fall war. Einige Passanten sind auf der Straße Unterweges und sprechen euch auch an, da Sie verwundert sind einen Superhelden, den sie nur aus der Zeitung oder TV kennen, zu begegnen. Aber auch hier ist bis auf die genannten Aussagen, jegliche Interaktion ausgeschlossen. Warum man nicht die Möglichkeit genutzt hat, dass Passanten Aufträge erteilen oder Hinweise auf Verbrechen geben, ist ein Rätsel. 

Bleiben wir nochmals bei den Passanten, aber springen nun zum Gameplay. Seit ihr zu Fuß in Gotham unterwegs und sprintet, kann es natürlich vorkommen, dass ein Passant euch im Weg steht. Lauft ihr mit „Höchstgeschwindigkeit“ auf ihn zu, ratet mal was passiert? Natürlich rennt ihr den Passanten um, er stürzt und ruft uns etwas hinterher?! Nein, bei der „Kollision“ bleibt ihr einfach stehen und der Passant dreht sich nicht einmal um, falls ihr ihr/ihn in den Rücken gelaufen seid. Warum? Diese kleinen Details erlauben die Frage zu stellen, ob der Titel nicht noch noch etwas Entwicklungszeit gebraucht hätte. Auch die schon erwähnten Kämpfe bieten nicht viel Tiefgang. Ihr habt einen leichten und starken Schlag, einen Fernangriff und könnt Ausweichen. Durch eingebaute RPG-Elemente könnt ihr eure Ausrüstung und Waffen verbessern. Die sogenannte Schwungfähigkeit ist quasi ein special Move der nach Aufladen der Schwunganzeige ausgeführt werden kann. Und dann gibt es noch eine besondere Knighthood-Fähigkeit. Diese und der entsprechende Skilltree sind für alle Charaktere identisch, dagegen gibt es für jeden Charaktere drei zusätzliche individuelle Skilltrees. Positiv hervorheben kann man, dass der Levelaufstieg auf alle Charaktere übertragen wird. Sprich ein Aufstieg mit Batgirl in bspw. Level 4, bedeutet dass auch Nightwing auf Level 4 ist. Er erhält entsprechend auch den Skillpunkt und ihr könnt diesen nach euren belieben verwenden. Dies ermöglicht es euch die vier Charaktere – die an sich bereits schon recht unterschiedlich in den Eigenschaften und Handling sind – nochmals explizit auszurichten. Das Skillen könnt ihr am Batcomputer im Glockenturm machen, aber es gibt auch eine „mobile“ Version, also eigentlich genau die gleiche, die ihr Unterwegs in Gotham mit Select aufrufen könnt. Im Batcomputer erfahrt ihr Details zu Missionen, natürlich gibt es eine Karte, die Skilltrees, ihr könnt eure Ausrüstung und Waffen wechseln, es gibt ein Kompendium und ein E-Mail-Postfach. Während letzteres recht unspektakulär klingt, solltet ihr hier definitiv reingucken. Die vier Charaktere kommunizieren hier miteinander, hierbei necken sie sich, es gibt kleine Anekdoten und beim Lesen werdet ihr definitiv das ein oder andere mal schmunzeln oder gar laut lachen müssen. Aber auch Informationen über Gotham oder Aktivitäten könnt ihr erfahren.

Online in KoOp könnt ihr auch die diversen Missionen absolvieren. Allerdings nur zu zweit… die Konzeption mit vier Charakteren würde eigentlich etwas anderes nahelegen,… aber gut. Dafür funktioniert der KoOp sehr gut, man merkt allerdings doch relativ schnell, dass die meisten Gegner und Endbosse für Singleplayer konzipiert sind und eigentlich nicht viel gegen zwei Spieler entgegenzusetzen haben.

Kommen wir zum Abschluss zum technischen Aspekt von GOTHAM KNIGHTS und zu dem vielleicht größten Fragezeichen. Bereits vor Release ist durchgesickert das die Framerate bei 30 fps gelockt und es keine Grafikmodi geben wird. Auch dies scheint wieder ein Indiz dafür zu sein, dass der Titel etwas mehr Zeit gebraucht hätte… Warum kann der Titel nicht mehr bieten? Weil die OpenWorld einfach hervorragend aussieht und sogar Raytracing aktiviert hat. Das sieht schon alles richtig gut aus. Vielleicht könnte man sogar mit den 30 fps leben, aber die werde nichtmal konstant eingehalten. Bspw. bei Fahrten mit dem Batcycle merkt man spürbar, dass die Framerate geringer wird, aber auch bei anderen Szenen ist dies leider der Fall. Aber wenigstens werden 2160p erreicht (auf der Series S 1440p). Ärgerlich ist einfach, dass es keinen Performance-Modus gibt, der 60 fps bei einer niedrigeren Auflösung und evtl. mit ein wenig Detailverlust gibt. Eigentlich hatte man das Gefühl, dass dies mittlerweile bei neuen Titeln der Standard ist…

Der Sound ist insgesamt sehr gut gelungen und natürlich sind auch alle Charaktere synchronisiert. das englische Original und sogar die deutsche Synchro sind wirklich sehr gut. Gleiches gilt für die Soundeffekte und musikalische Untermalung.

BEWERTUNG

Story
64 %
Gameplay
76 %
Grafik
66 %
Sound
80 %

FAZIT

Bei der Ankündigung habe ich mich sehr auf einen neuen Titel im Batman-Universum gefreut. Die Freude war dann schon etwas gewichen als ich gelesen habe, dass nicht Rocksteady die Entwicklung übernimmt. Und leider sollte sich die vorsichtige Skepsis bewahrheiten. WB Games Montreal ist es nicht gelungen an die Erfolge der Vorgänger anzuknüpfen. Das neue Konzept um die vier Charaktere klingt spannend, ist aber letztendlich nur halbgar umgesetzt, vor allem weil das gesamte Storykonstrukt zu wenig (Abwechslung) zu bieten hat. Der Tod Batman war vielleicht nicht die richtige Entscheidung. In der Story und den Nebenmissionen kann man zwar viel Zeit verbringen, aber die Eintönigkeit bleibt leider. Spielerisch kann der Titel nichts neues bieten, baut auf bekannten Elementen der Vorgänger auf, aber Innovationen sucht man leider verzweifelt. Na gut, es gibt den Versuch mit Skills und Crafting-Elemente etwas neues zu etablieren, aber es passt einfach nicht wirklich in den Titel. Dann noch die Problematik mit der eigentlich sehr guten Grafik, die aber technisch an maximal 30 fps leidet… Man kann ehrlich gesagt nur hoffen, dass die Entwickler mit einem oder mehreren Patches hier noch nachbessern können. Letztendlich merkt man an vielen verschiedenen Stellen, dass GOTHAM KNIGHTS noch ein paar Wochen oder gar Monate Entwicklungszeit benötigt hätte. Und das ist wirklich schade, da trotz aller Kritik das Game Spaß macht. Schwingt ihr euch mit dem Wurfhaken durch das nächtliche in Neonlicht (Raytracing!) gehüllte Gotham, werdet ihr schnell das Feeling der ARKHAM-Reihe wieder bekommen. Zumindest so lange bis die Framerate nach unten geht…

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