Ein wahrer Shooter-Winter bricht momentan über die NextGen-Konsolen herein. Das neue CALL OF DUTY VANGUARD, der HALO INFINITE Multiplayer und eben BATTLEFIELD 2042 sind bereits erhältlich. Ein großer Konkurrenzkampf der bisher einen klaren Sieger zu verzeichnen hat: HALO INFINTE! Warum? Die Antwort ist eigentlich relativ simpel, die beiden Konkurrenten haben einfach mit sehr vielen Bugs und Probleme neu kämpfen. Während die CALL OF DUTY Beta bereits bis ins kleinste kritisiert und zum Teil sogar als unspielbar bezeichnet wurde, sah es bei der Beta zu BATTLEFIELD 2042 leider nicht anders aus. Die Hoffnung der Gamer war, dass es sich um eine frühe Version des Spiels handelt, aber leider war dies anscheinend nicht der Fall. Zwar haben sich die Entwickler das Feedback zu Herzen genommen und einiges Verbessert und viele Bugs ausmerzen können, aber auch die Verschiebung des Release war leider nicht ausreichend. Ob sich dennoch ein Blick auf BATTLEFIELD 2042 rechtfertigen lässt? Wir verraten es euch in unserem Test!
Vorweg erstmal zwei Punkte: Ich bin Battlefield-Fan derbsten Stunde und habe jeden Teil gespielt, bin deswegen eigentlich eher positiv einem neuem Release der Reihe gegenüber ein gestellt. Zweitens wenn ihr auf der Suche nach einem Singleplayer-Shooter seid, könnt ihr direkt einen Bogen um das Spiel machen. Es gibt schlicht nur den Multiplayerpart. Dies muss nicht wirklich schlecht sein, häufig kommen die BATTLEFIELD-Spiele ohne eine Kampagne aus – die sehr guten BAD COMPANY-Teile einmal ausgenommen. Allerdings stellt man sich dann doch relativ schnell die Frage, ob man ein solches Spiel nicht als Free to Play – wie bspw. den Multiplayer von HALO Infinite – oder zumindest via EA PLAY oder den GAMEPASS kostenfrei anbieten kann. Besonders weil wieder drei Versionen des Spiels angeboten werden, die sich einzig im Ingame-Content (neue Spezialisten, Battle-Passes, Kosmetikgegenstände oder Waffen) unterscheiden…
Auf den ersten Blick ist die Auswahl an Spielmodi nicht allzu groß, aber der erste Blick täuscht. Zum einen gibt es einen 128-Spieler-Modus, der sowohl Conquest und auch als Breakthrough spielbar ist. Epische Schlachten 64 gegen 64 werden versprochen und naja, so episch sind sie leider nicht. Dies liegt vor allem an der Größe der Karten, diese sind riesig. Mit der Folge, dass man teilweise Minutenlang unterwegs ist um bspw, von einer Flagge zur nächsten zu gelangen (besonders ärgerlich, wenn man endlich angekommen ist und ein Sinter auf einen wartet…). Im Breakthrough-Part ist die Action etwas größer, da man sich hier immer auf zwei Zeile konzentriert. Fahrzeug/Flugzeuge gibt es natürlich auch, allerdings stehen nur jeder Seite insgesamt zehn zur Verfügung. Logischerweise reichen die bei 64 Spieler nicht aus.
Der zweite Modus ist die Hazard-Zone. Hierbei handelt es sich um den Spielmodus, den man auch in einigen Trailern gesehen hat. Ziel ist es hier Datenträger aus abgestürzten Satelliten zu sichern und aus der Map zu extrahieren. Hierbei stehen euch nicht nur Gegnerische Squads im Weg, sondern auch KI-Einheiten.
Viel Spielspaß wird auch in Zukunft das Battlefield Portal garantieren. Hier ist es möglich selbst einen Spielmodus nach eigenen Vorgaben und Regeln zu erstellen. Das Besondere hieran ist, dass ihr Elemente aus verschiedenen Battlefield-Teilen verknüpfen könnt. So ist es bspw. möglich die Map aus BAD COMPANY, mit Soldaten aus BATTLEFIELD 2042 mit Fahrzeugen aus BATTLEFIELD 1942 zu kombinieren. Da die Entwickler bereits einige solcher Szeanrein erstellt haben und dies auch künftig nicht abreißen wird, kann man sehr viel Zeit im Battlefield-Portal verbringen.
Bezogen auf das Gamepaly bekommt man eigentlich genau das, was man von BATTLEFIELD erwartet. Neu sind die Spezialisten, mit denen die Entwickler das altbekannte Klassensystem ersetzen wollten. Tatsächlich ist es aber eigentlich das bekannte Klassensystem nur mit einem anderen Namen. Insgesamt gibt es 10 Spezialisten, die alle eigene und weitergehend einzigartige Fähigkeiten haben. Es wurde versucht, jedem Spezialisten auch eine individuelle Geschichte mitzugeben, so ist bspw. Maria Falck eine erfahrene Versorgungssoldatin, die… Ach machen wir uns doch nichts vor, die Hintergrundgeschichte spielt eh keine Rolle. Wichtig ist, dass sie eine S21-Spritzpistole hat, mit der Sie auf Verbündete feuern kann, um diese zu heilen (oder auch sich selbst). Weiterhin hat sie die Fähigkeit Kampfchirurgin, mit der sie Verbündete mit voller Gesundheit im Kampf wiederbeleben kann. Wichtig an der Stelle: Wiederbeleben an sich kann jeder Spezialist im Spiel. Aber wie ihr seht, ist es prinzipiell ein bekanntes Klassensystem, welches nur einen optisch anderen Anstrich erhalten hat und durch zehn Spezialisten (+ weitere vermutlich kostenpflichtige in der Zukunft erweitert wird) eine größere Variation bietet.
Kritisiert muss auch das UI im Menü und im Spiel selbst werden. Solltet ihr bspw. einen Waffenskin freigeschaltet haben, müsst ihr euch durch zu viele Menüs und Unterpunkte klicken, die auch einfach nicht intuitiv angeordnet sind. Gleiches im Spiel, die Anzeige ist zum Teil einfach nicht optimal, einen Punktezwischenstand könnt ihr euch nicht anzeigen lassen. Auch fraglich warum ihr Granaten erst über das Steuerkreuz auswählen müsst, weil die eigentlich bekannte Taste mit Kommandos für eure Squad-Member reserviert ist…
Positiv ist die Tatsache, dass Cross-Play möglich ist, dies führt aber leider häufig dazu, dass ihr mit oder gegen viele PC-Spieler ran müsst. Und hierbei merkt man ziemlich schnell, dass diese klare Vorteile durch die Aussteuerung haben. Hier sollte am Balancing noch etwas optimiert werden.
Grafisch sieht BATTLEFIELD 2042 sehr gut aus, aber ehrlicherweise haben die Trailer einen besseren Eindruck vermittelt, als die Realität zeigt. Klar mit 128 Spielern bei der Größe der Karten, kann man nun keine grafische Pracht von manchen Singleplayertiteln erwarten, aber häufige Framerateeinbrüche, Clipping-Fehler und auch aufploppende Gebäude im Hintergrund sollten einfach nicht mehr sein. Nach wie vor kommt es auch manchmal vor, das ein Hubschrauber abstürzt und nicht auf der Karte selbst landet, sondern durch die Karte ins nirgendwo abtaucht… Solchen Bugs zerstören in der Summe leider den Spielspaß. Beeindruckend ist dagegen der Einstieg ins Spiel, nämlich bei der Auswahl des Startpunktes fliegt man direkt in die Karte, dies sieht optisch schon richtig nett aus.
Akustisch gibt es dagegen nicht viel zu meckern. Alles hört sich sehr gut an, auch ein dynamischer passender Soundtrack ist vorhanden, positiv erwähnt werden kann auch, dass die Spezialisten alle unterschiedliche Stimmen haben. Aber bei 128 Spielern kommt es dann natürlich auch häufig vor, dass man immer wieder die gleiche Stimme und auch die gleichen Phrasen zu hören bekommt.